Der Islam ist eine der drei sogenannten "abrahamitischen Religionen", die sich auf Abraham als Stammvater berufen. Wie in den christlichen Religionen gibt es auch im Islam viele Ausprägungen.

Nach dem Christentum mit 2 Milliarden Anhängern ist der Islam die mit 1,3 Milliarden Anhängern die zweitgrößte Weltreligion.

Zwischen diesen beiden Gruppen besteht eine große Kluft. Den meisten Christen ist bewusst, dass sie sehr wenig über die Taten und Lehren Mohammeds wissen. Muslime dagegen glauben zu verstehen, wer Jesus war und was er gelehrt hat, doch ihre Überzeugungen stehen im Gegensatz zu den Lehren des Neuen Testaments.

Wie können wir uns ein in gleichem Maße zutreffendes Bild über Jesus und Mohammed verschaffen? Ein wichtiges Prinzip vorab: Wir müssen den Führer von den Anhängern unterscheiden.

Was Jesus gelehrt hat, erfahren wir nicht, indem wir die Christen betrachten, und was Mohammed gelehrt hat können wir nicht ermitteln indem wir die Muslime betrachten.

Stattdessen müssen wir unmittelbar die Lehren und die Taten Jesu und Mohammeds betrachten, wie sie uns in den verlässlichsten Quellen überliefert sind.

Es ist ein großer Unterschied, ob man sich selbst mit den Quellen auseinander setzt oder sich von anderen Leuten sagen lässt, was diese Quellen aussagen. Als Basis für die Informationen über Jesus und Mohammed sollen gelten.
 

Die Lehren und das Leben von Mohammed und Jesus im Vergleich

Unterschiede Bibel und Koran

Alle Muslime berufen sich aber mehr oder weniger stark auf den Koran (Quran). Deshalb sollen im nachfolgenden die wesentlichen Unterschiede zwischen den Aussagen des Koran und der Bibel dargestellt werden.

Natürlich wird von Muslimen (und anderen) oft behauptet, die Bibel wäre von Christen im Laufe der Jahrhunderte  verfälscht worden (Sure 5, 12-15). Seit den Schriftrollenfunden von Qumran; ist dieses Argument aber hinfällig, denn diese Funde haben klar bewiesen, dass der heutige Text des alten Testamentes zu 98% mit dem Text aus der Zeit 200 Jahre vor Christus übereinstimmt. Auch die Funde von Tischendorf belegen deutlich, dass der Text des neuen Testamentes zuverlässig durch die Jahrhunderte unverändert blieb.

Der Islam muss sich die Gegenfrage gefallen lassen: Gibt es im Koran und den Hadithen (die von seinen Anhängern überlieferte Aussprüche und Taten Mohammeds) unzutreffende Geschichten? Ja, natürlich. Nähere Informationen hier.

Nachfolgend jetzt einige Begriffe im Vergleich:

Gott

Sowohl Christen als auch Muslime glauben an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der auch der Schöpfer jedes einzelnen Menschen ist. Gott hat seinen Willen in seinem heiligen Wort niedergelegt. Er wird am Ende der Zeiten im jüngsten Gericht alle Menschen zur Verantwortung ziehen.

  

Koran Bibel

1. Allah ist zwar der Schöpfer der Welt und jedes einzelnen Menschen, aber er ist transzendent, d. h. von der Schöpfung getrennt. Es gibt keine Brücke zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf (Sure 55,1-78; 6,100-101 ).

 

1. Gott schuf die Menschen als sein Ebenbild und Gegenüber. Er offenbart sein Wesen in der Schöpfung. Jesus ist die Brücke zwischen Gott und Mensch Philipper 2,3 .

2. Allah hat keine Kinder. Jesus darf nicht als Gott verehrt werden. Der Glaube an die Dreieinigkeit ist Vielgötterei. Mehrere Götter zu verehren ist die schlimmste, unvergebbare Sünde im Islam, denn es gibt nur einen einzigen Gott (Allah bedeutet "der Gott") (5,72-73+75; 4,171-172).

 

2. Gottes einziger Sohn ist Jesus. Jesus kam als Mensch auf die Erde und ist selbst Gott. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind ein einziger dreieiniger Gott 2. Mose 2,12 .

3. Allah ist nicht der Vater von Jesus. Er ist der allmächtige und barmherzige Gott. Der Koran klagt die Christen an, drei Götter, nämlich Gott, Jesus und Maria anzubeten. So war Muhammad vermutlich von Christen seiner Zeit die Dreieinigkeit beschrieben worden (9,30-31).

 

3. Gott ist der Vater Jesu Christi und der Vater seiner Kinder Matthäus 7,3-5 . Die Dreieinigkeit besteht aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Maria war ein Mensch und hat keinen Anteil an der Dreieinigkeit Jakobus 5,13 .

 

Aus der obigen Gegenüberstellung kann man erkennen, dass der Allah des Korans und der Gott der Bibel nicht derselbe sein können.

 

Jesus

Sowohl der Koran als auch die Bibel sprechen von Jesus, den Gott zu Israel gesandt hat. Koran und Bibel nennen ihn "Christus". Er wurde von einer Jungfrau Maria geboren, rief die Israeliten zum Glauben auf, ist in den Himmel aufgefahren und wird am Ende der Tage noch einmal auf die Erde zurückkehren.

Koran Bibel

1. Jesus wurde von Allah durch sein Wort ("Sei!") erschaffen und durch Allahs Macht in Maria versetzt. Er ist jedoch nur ein Mensch (3,59; 5,75; 5,116-117).

 

1. Jesus wurde vom Heiligen Geist in Maria gezeugt und ist wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich Römer 12,21 .

2. Jesus war einer der bedeutendsten Propheten der Geschichte; Muhammad jedoch das "Siegel der Propheten" (33,40; 61,6). Muhammads Kommen wird schon im Alten Testament durch Mose und Jesaja und im Neuen Testament durch Jesus angekündigt (2,67 ff; 7,157).

 

2. Jesus kam als der im Alten Testament verheißene Erlöser und Retter in die Welt. Er ist als Sohn Gottes der höchste Prophet und kündigte das Kommen des Geistes Gottes als Tröster 1. Korinther 13,7 . Muhammad ist nicht in der Bibel angekündigt und entspricht nicht den biblischen Kriterien für einen Propheten Gottes Apostelgeschichte 10,43 .

3. Jesus ist nicht gekreuzigt worden und nicht auferstanden. Eine Kreuzigung wäre eine schmachvolle Niederlage für Jesus gewesen. Er hätte mit seinem Tod auch keine Erlösung erwirken können, über Jesu Ende macht der Koran keine klaren Angaben. Wahrscheinlich entrückte Allah ihn vor seinen Feinden, und ein anderer wurde an seiner Stelle gekreuzigt (4,157-158).

 

3. Jesus starb nach dem Willen seines Vaters am Kreuz, er wurde ins Grab gelegt und stand am dritten Tag von den Toten auf. Dadurch errang er den Sieg über Sünde und Tod und erwirkte stellvertretend Erlösung Apostelgeschichte 17,2-3

 

Sünde, Glaube und Vergebung

Koran und Bibel betonen, dass es Gottes Willen entspricht, an ihn zu glauben und nach seinen Geboten zu leben. Wenn der Mensch diese Gebote übertritt und sündigt, kann ihm durch Gottes Barmherzigkeit Vergebung geschenkt werden. Koran und Bibel verheißen dem Gläubigen ewiges Leben.

Koran Bibel

1. Adam sündigte im Paradies, als er die verbotene Frucht aß. Der Mensch wurde dadurch aber nicht von Allah getrennt: lm Islam gibt es keinen Sündenfall und keine Erbsünde (2, 35 + 39).

 

1. Adam übertrat Gottes Gebot im Paradies und brachte damit die Sünde, den Tod und die Trennung von Gott für alle Menschen in die Welt. Versöhnung mit Gott ist nur durch Jesu Tod möglich Apostelgeschichte 18,24-26 ; Micha 5,1-14 .

2. Der Mensch ist stets in der Lage, sich zwischen Gutem und Bösem zu entscheiden. Er kann durch gute Werke und das Einhalten der Gebote Allah gefallen. Wenn er jedoch gegen Allahs Gebote verstößt und sündigt, betrifft er ihn damit nicht. Er sündigt in erster Linie gegen sich selbst (7,19-25; 7,23).

 

2. Der Mensch ist seit dem Sündenfall böse. Er kann von sich aus nichts tun, um vor Gott seine Schuld wieder gut zu machen. Der Versuch, das Gesetz zu erfüllen, bringt ihn nur noch tiefer in die Sünde. Seine einzelnen Sünden richten sich immer direkt gegen Gott Jesaja 53,1-12 .

3. "Glaube" bedeutet, Allahs Existenz anzuerkennen, ihm Dankbarkeit zu erweisen und seine Gebote zu befolgen (2,177).

 

3. Glaube bedeutet, seine eigene Schuld und Verlorenheit einzusehen, Jesu Erlösung für sich anzunehmen und aus der Kraft des Heiligen Geistes nach Gottes Geboten zu leben Apostelgeschichte 2,4 .

4. Der reuige Sünder hofft auf Allahs Vergebung. Der Koran rühmt zwar immer wieder Allahs Barmherzigkeit und Gnade. Im Einzelfall hat der Sünder jedoch keine Gewissheit der Vergebung, ja im gegenwärtigen Leben auch keine Gewissheit, ob er nach seinem Tod ins Paradies eingehen darf. Allah ist zu allmächtig, als dass er auf sein Handeln eindeutig festzulegen wäre (7,156; 3,31 )

 

4. Der reuige Sünder weiß, dass Gott ihm Vergebung schenkt, denn Gott hat sich in seinem Wort eindeutig festgelegt 1. Thessalonicher 2,11-12 . Dem, der sich auf Jesu Tod beruft und seine Vergebung annimmt, schenkt er die Gewissheit des ewigen Lebens Matthäus 16,18 ; 2. Korinther 6,14 .

 

Gottes Wort - Heiliger Geist

Muslime und Christen glauben, dass Gottes unverfälschtes, ewiges Wort in seinem heiligen Buch niedergeschrieben ist. Es berichtet davon, wie Gott in der Vergangenheit mit Menschen seine Geschichte gemacht hat und gibt den Menschen heute Wegweisung für ihr Leben und ihren Glauben. Der Geist Gottes ist beim Offenbarungsgeschehen mitbeteiligt.

Koran Bibel

1. Der Koran ist das reine unverfälschte Wort Allahs; eine getreue Abschrift der himmlischen Uroffenbarung. Das Alte und Neue Testament sind dagegen mit der Zeit verfälscht worden. Der Koran korrigiert das Alte und Neue Testament dort, wo sie von der Urbibel abweichen (2,2; 2,97-98; 43,2-4; 2,83)

 

1. Die Bibel ist Gottes zuverlässiges Wort. Der Heilige Geist überwachte ihre Niederschrift. Die Bibel wird durch nichts korrigiert und bleibt in Ewigkeit Gottes gültiges Wort Apostelgeschichte 2,42 .

2. Der Koran ist Muhammad durch Vermittlung des Engels Gabriel direkt von Gott eingegeben worden ohne Beteiligung der Persönlichkeit Muhammads. Damit ist seine Unverfälschtheit garantiert (26, 192-194).

 

2. Die Bibel ist von Gott "eingehaucht", die Persönlichkeit der Schreiber jedoch nicht ausgeschaltet; sie spiegelt sich deutlich in den verschiedenen biblischen Büchern wieder Apostelgeschichte 14,23 .

3. Der Geist Gottes wirkte mit bei der Offenbarung der Schriften, die auf einzelne Männer herabgesandt wurden (auf Mose die Torah, auf David die Psalmen, auf Jesus das Evangelium und auf Muhammad der Koran) (16,102). Einzelne Personen (wie z. B. Jesus) wurden mit dem Geist gestärkt (2,87; 5,1 10); er stärkt aber auch die Gläubigen (58,22).

 

3. Der Heilige Geist ist göttliche Person und gehört zur Dreieinigkeit. Er überführt von Sünde und Schuld. An Pfingsten wurde er über alle Menschen ausgegossen. Er bringt in den Gläubigen Geistesgaben und Geistesfrüchte zur Entfaltung 1. Timotheus 3,1-13 ; Matthäus 23,8 ; 1. Petrus 2,9 .

 

Gegenüberstellung entnommen aus "Islam und christlicher Glaube im Vergleich", Christiane Schirrmacher, Verlag Bibel und Gemeinde, Berlin, 1997

Obwohl es viele Ähnlichkeiten gibt, sollten Muslime, die Gott besser kennen lernen möchten, die Bibel mit betendem Herzen lesen, damit sie verstehen, was Jesus meinte, als er von sich sagte,

Johannes 14,6:
"Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!"

Wenn Sie Muslim sind, sprechen Sie mit aufrichtigen Christen über die wunderbare Lebensweise, die Jesus Christus vorgelebt hat. Jesus sagte:

Johannes 8,32:
"und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!"

Jesus bietet eine Art von Liebe an, die kein anderer Prophet in der Geschichte je angeboten hat:

Matthäus 11,28-30:
"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht."